Und wenn es nun doch mehr Spaß macht?

Wo ist das erste Halbjahr 2020 geblieben? Corona? Turbulente Zeiten! Dort draußen und auch hier drinnen. Privat stand ein Umzug und ein völlig neuer Lebensabschnitt an. Beruflich... Ich glaube ich muss den meisten, völlig unabhängig der Branche nicht erzählen, was gerade in "good old germany", was sage ich, in der Welt passiert. 

 

Nach einigen halbherzigen Projekten, bei der die Kamera zwar dabei war, ich aber selten "DAS" Bild machte, welches mich glückselig einschlafen ließ, machte ich mich auch auf Instagram rar. Wenn man einmal den Anschluß verliert, ist es schwer sich wieder aufzuraffen. Aber hey! Joker! Liebe Menschen aus meinem nahen Umfeld frönen diesem Hobby nun auch. Der Sportsgeist war geweckt. Challenge accepted. Schon komisch, über was man alles so alles seine Motivation ziehen kann, oder?

 

Ich habe oft in Fotoblogs von etablierten Fotografen gelesen, das es irgendwann zu einem Punkt kommt, an dem man das Gefühl hat, nicht mehr weiter zu kommen. Ein Punkt, an dem der Weg nicht feststeht, das Ziel schon gar nicht. Vielleicht kam dieses Gefühl bei mir nach einem Jahr der Fotografie bei mir recht schnell. Zeit also, mal etwas Struktur in den Bums zu bekommen.

 

 

 

Warum weiter machen?

Die Liebe zur Fotografie besteht. Daran kann man, so denke ich, auch nichts aktiv ändern. Entweder man steht auf den Shit oder eben nicht. Natürlich scrollt man man ab und zu durch seinen Instafeed und denkt sich: Geile Idee oder wow, an Kreativität kaum zu überbieten. Auch das Gegenteil ist dabei. Zum Teil denke ich...Das kannst Du besser. Und eben diesen Gedanken habe ich genutzt, um herauszufinden, was mich "unique" macht. Was ist mein USP? Wie oftmals erwähnt, habe ich mit Architektur angefangen. Ich glaube auch immer noch, das dies die richtige Entscheidung war. Lerne Dein Handwerkszeug. Im idealen Falle an einem Model, welches nicht nach ein paar Stunden richtigerweise schreiend weg rennt. Glück für mich, das die allermeisten Bauten im Medienhafen eher stille Gesellen sind. Und dies ist eben Fluch und Seegen zugleich. Sie geben eben keinerlei Feedback.

Und wer Feedback haben will, muss mit Menschen arbeiten. 

Das kalte Wasser. Die zweite.

Gesagt, gedacht, nicht getan. Bis ich auf Instagram wieder aktiver wurde. Und frech war. Nun folge ich natürlich vielen Profilen meiner "Zielgruppe". Models, welche ebenfalls nicht höchstprofessionell sind, Spaß an der Freude haben und sich einfach ausprobieren wollen. Vielleicht kann man hier "Wegbegleiter" sein. Als ich Lisa anschrieb, war ich der Meinung, das sie aufgrund ihres Feeds schon öfter vor der Kamera stand, als ich dahinter. Weit gefehlt. Unser Shooting war ihr drittes. Und sie ist anscheinend ein Naturtalent. Es war ein sonniger Sonntagmittag, bestes Wetter, beste Laune. Atmosphäre ist in meinen Augen so wichtig. Aus der Reserve locken musste ich sie nicht. Sie war interessiert und voll dabei. Im Grunde musste ich nur noch korrigieren. Und dies auch nur manchmal. Aber! Das gehört dazu und macht eben auch einen Teil des Jobs aus. Feedback geben. 

Was will er denn jetzt nun?!

Ach. So ein Lottogewinn wäre nicht schlecht. Außerdem habe ich gerade Hunger. Ist ja gut. Ich höre schon auf. Ich denke, was einem Hobbyfotografen immer wieder durch den Kopf geht, ist folgender Satz: "Aber du hast das doch gar nicht gelernt". Und da ist vieles dran. Ab in den Saturn, Einsteigerspiegelreflex gekauft, in den Automatikmodus und Feuer. So ganz anders war das bei mir auch nicht. Aber die Bilder passten nie zu dem, wie es vor meinem geistigen Auge aussah. Wie erreiche ich dies? Und schon hängt man drin. Du setzt Dich mit der Technik auseinander, mit Blenden, Abgleichen und Werten. Suchtest Tutorials, besuchst Foren und beginnst zu verstehen, das dieses Stück Technik in Deiner Hand unfassbar dumm ist. In Zeiten von selbstfahrenden Autos für mich keine Selbstverständlichkeit. Und wenn zwischen 500 Bildern das eine dabei ist, was mir gefällt, welches für mich gelungen ist, was ich mir an die Wand hängen würde... ist alles gut. Nein. Es ist mein USP. Es ist perfekt.  

Fazit: es gibt keine Regeln.

Fokussiere bei Portraits immer das Auge, welches Dir am nähsten steht. Bildaufbau. Goldener Schnitt. Ein gutes Bild braucht keine Nachbearbeitung. Bullshit. Das sind Richtwerte. Schließlich reden wir über Kunst. Und was rechtfertigt bitte "gute Kunst"? Der Preis? Die Reichweite? Ich finde die Werke von Andy Warhol selten bis gar nicht sehenswert. Und trotzdem. Der Erfolg gibt ihm Recht. Also halten wir fest.

Über Geschmack können wir nicht streiten.

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