Portrait? Leicht gemacht. Oder so.

Wer mich verfolgt, weiß das ich eigentlich nur statische Dinge fotografiere. Architektur, Autos, wenn ich mutig bin, mal eine Situation, welche einen über den Weg laufen, wenn man in der schönsten Stadt am Rhein unterwegs ist. Aber Peoplefotografie? Portraits? So mit Menschen? Ich? Lass das mal die Leute machen, die gerne unter Druck arbeiten.

 

Jetzt kam das Problem. So sehr ich meine Ruhe in der Nacht schätzte, die Entspannung, welche ich erfahren habe, wenn ich nachts meine Langzeitbelichtungen gemacht habe oder das Lieblings KFZ das zwanzigste mal verewigt habe, so sehr hatte ich das Gefühl, das es auf Dauer langweilig wird.

 

Um eins klar zustellen. Vorrangig für mich. Ich kann mir für mich nicht vorstellen, von meiner Objektfotografie weg zu kommen. Aber wie in jedem Hobby will man irgendwann höher, schneller, weiter. Als ich vor einigen Wochen die Gelegenheit bekam an einem Portrait Workshop eines für mich völlig unbekannten Fotografen aus Krefeld teilzunehmen, traf ich die Entscheidung eher spontan als überzeugt, mich anzumelden. Ich hatte mich weder informiert, noch fundierte Kenntnisse. Und jetzt gibt es da ein Workshop, eine Ansammlung von Menschen, die Ahnung haben... Naja...Augen auf und durch.

 

Im Grunde hatte ich bestimmte Hemmschwellen, nennen wir es eher geistige Blockaden. Eins sei vorweg genommen. War alles Quatsch. Ich habe einem sehr guten Freund, mit dem ich nachts einige male auf Bilderjagd war mal gesagt, das ich es gerade an der Situation so liebe, das ich mich komplett auf die Kamera und den Output konzentrieren kann. Und dies erfordert meine ganze Aufmerksamkeit, genau richtig, wenn man dem Alltag entfliehen will. Und gerade dies ist in meinen Augen das schwierige beim shooten mit Menschen. Achte auf Dein Handwerkszeug, lass das Model nicht alleine, gebe Feedback und mache dann verdammt nochmal auch noch gute Fotos....Maschine Junge!

 

Die beiden Jungs, Nico und Artur von https://lebeau-fotografie.de sowie Aileen, das Model, empfingen mich sehr herzlich und offen am Rheinufer. Ich hatte nach den ersten 5 Minuten bereits das Gefühl, das zwar verstanden wurde, das ich zwar kein Profi, ich jedoch damit nicht an falscher Stelle bin. Aufgrund des Wetters waren wir ein angenehmer kleiner Kreis, haben uns etwas kennen gelernt, Smalltalk, kleiner Exkurs in das Land der Bürokratie, TFP Verträge, Genehmigungen, dann stiefelte ich bereits mit Model, Fotograf in anleitender Funktion und voller Unsicherheit los, während es laufend Input in konstruktiver Form gab. Zu meinem großen Glück machte das Model einfach ihren Job, lachte sich innerlich wahrscheinlich kaputt aber gab mir niemals das Gefühl, nicht hinter herzukommen. Ich hatte zwischendurch die Chance mich aus der Anleitung zu lösen, Locations selbst zu wählen und so meinen eigenen Stil in die Nummer zu bringen, falls Unsicherheit bzgl. der Lichtverhältnisse herrschte oder einfach ein Tip für geile Bilder benötigt wurde, waren die Jungs mit Rat und Tat zur Stelle. Alles in allem eine Runde Sache mit genug Zeit für jeden Teilnehmer, genug Freiraum, genug Anleitung, genug technisches, genug kreatives, genug Ideen. Anschließende Feedbackrunde mit Beschauung der geschossenen Bilder inklusive.

 

Im folgenden nochmals die Instagram Accounts der drei:

 

https://www.instagram.com/lebeau_fotografie/

https://www.instagram.com/arturs.portraitphotography/

https://www.instagram.com/leeni_lienchen/

 

Und was bedeutet das jetzt alles für mich?

Erfahrung für die Fotografie: Weiter machen, lernen, verinnerlichen.

Erfahrung für mich selbst? Einfach machen, besser heute als morgen.

 

Auf Bald ihr Lieblingsmenschen!

 

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